Hallo,
ich bin Christian und ich bin schon ganz lange Mitglied bei Hunde für Handicaps. Nur meine Familie und wenige Freunde kennen mich länger als die Leute hier im Verein. Man könnte sagen, dass ich quasi im und mit dem Verein aufgewachsen bin.
Kennengelernt habe ich den Verein über einen Freund noch bevor ich einen eigenen Hund hatte. Er hat damals seinen weißen Schäferhund bei Hunde für Handicaps ausgebildet und war in der ganzen Wohngegend bekannt.
1994 war es dann soweit: ein schwarzer Labrador Retriever zog bei uns ein. Er sollte unser Familienhund werden. Ich war damals 14 Jahre alt und wir sind mit ihm zur Welpengruppe und später zum Training im Verein gegangen. Meine ganze Familie war in die Ausbildung involviert, denn ich musste zum Trainingsplatz gefahren werden und eigentlich mussten wir alle lernen. Ich erinnere mich noch genau, wie der junge Hund während der Trainingsstunde quer über den Platz, um das große Gebäude rum außer Sicht gerannt ist, nur um meine Oma zu begrüßen, die auf der Bank in der Sonne saß. Sie hat wirklich nichts gemacht, aber die Hoffnung auf ein Würstchen aus ihrer Küche war aus Erfahrung berechtigt und für meinen Hund Grund genug, mal bei ihr vorbeizuschauen. Ach, das waren die Anfänge. Später mit beidseitig zunehmenden Alter, Training und Erfahrung sind wir ein eingespieltes Team geworden, auch wenn unser Hund immer ein Familienhund blieb. Wir haben dann noch einen zweiten schwarzen Labrador bekommen, der zunächst meine Schwester und dann mich bis 2010 zu Hause begleitet hat.
Danach hatte ich durch den Verein das Glück, dass ich für fast sieben Jahre tageweise Lucie, eine ausgebildete Assistenzhündin, betreuen durfte. Und da habe ich den Unterschied gemerkt, wie toll sich ein ausgewählter und ausgebildeter Assistenzhund verhält und wieviel Hilfe er im Alltag bedeutet. Lucie war übrigens eine schwarze Labrador Retriever Mischlingshündin.
Und seit zwei Monaten lebt nun Toby bei mir. Vielleicht kennt Ihr Toby schon, denn er ist ein Welpe des Vereins, der hier in Berlin bei Bernadette im Rahmen des Patenprogramms aufgewachsen ist. Sie hat mit Hilfe der Trainer den jungen Hund großgezogen und trainiert. Anschließend ging Toby zur Spezialausbildung zu Anna in der Nähe von Frankfurt. Seine Grundausbildung wurde gefestigt und er lernte verschiedene Hilfeleistungen, die meinen Alltag erleichtern.
Toby ist ein schwarzer Labrador (nochmal: ich kann mein Glück nicht fassen), der ganz Labrador-typisch seinen ganzen Körper bewegen muss, wenn er einen begrüßt. Er tobt gerne mit anderen Hunden und geht jederzeit schwimmen.
Toby hilft mir beim Einkaufen in dem er mich in den Supermarkt begleitet und mit Packtaschen meinen Einkauf trägt. Er hält mir die Eingangstür im Haus auf, in dem er sich davor setzt damit sie nicht zugehen kann. Er hebt mir alle möglichen Gegenstände vom Boden auf und hilft mir bei weiteren Dingen, wo ich mich mühsam Bücken muss. Er hilft mir beim Anziehen der Hose, in dem er sie am Bund hoch reicht. Er öffnet und schließt die Spülmaschine, zieht den unteren Korb hervor und schiebt ihn hinein. Außerdem bringt mir Toby in der Wohnung eine Stütze, im Fall der Fälle, wenn ich mal vom Boden aufstehen muss. Aber ich genieße auch den Alltag mit Toby. Er wurde hoch erfreut auf Arbeit im Büro empfangen und wir haben schon viele andere Hundehalter in der Nachbarschaft kennengelernt.
Aktuell trainieren Toby und ich für die Assistenzhund-Team Prüfung, die wir gerne im Herbst ablegen wollen. Wir werden dabei von weiterhin intensiv von Kerstin vor Ort in Berlin und Anna per Videoschaltung betreut. Wir üben regelmäßig gemeinsam und sie stehen mir jederzeit bei Fragen zur Seite.
Ihr seht, es steckt viel Arbeit darin, aus einem niedlichen Welpen einen Assistenzhund zu machen. Der Verein hat bereits jetzt schon viel Arbeit und Geld in Toby investiert; ganz abgesehen von der ehrenamtlichen Arbeit der Paten, die in so einem Programm unersetzlich sind. Leider gibt es für die Ausbildung von Assistenzhunden immer noch keinen Kostenträger, sodass der Verein und ich für Tobys Ausbildung auf Spenden angewiesen sind. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle an euch wenden und euch bitten, die Arbeit des Vereins durch eine Spende zu unterstützen. Vielleicht kennt ihr Menschen, die bereit wären, unser Projekt `Assistenzhund` zu unterstützen!? Ich freue mich über jede Spende und Anregung von euch und grüße euch ganz herzlich,
Christian